Der diesjährige Trainerlehrgang-C - Modellflug des HLB fand am 23./24. November 2024 im Leistungszentrum-Modellflugsport auf dem Flugplatz des VfL-Wetzlar, den Garbenheimer-Wiesen, statt.
Das dreiteilige Ausbildungsprogramm besteht aus: Theorie, Baupraxis und Flugpraxis. Seit Beginn der Trainerausbildungen im Modellflug wurde das Ausbildungskonzept regelmäßig an die sich verändernden Gegebenheiten im Modellflugsport angepasst.
Damit sich die Teilnehmer ausreichend auf die vorzutragenden Themen vorbereiten konnten, wurden die Bausteine gemäß vorheriger Abstimmung zu Hause vorbereitet und die Ergebnisse während des Präsenzlehrgangs präsentiert. Hierbei wurde auf die modellfliegerischen Erfahrungen und/oder aktuelle Projekte der Teilnehmer Rücksicht genommen.
Das Ziele der Ausbildung ist, dass ein „Trainer-C-Modellflug“ Jugendlichen Einsteigern oder anderen Interessenten helfen kann, das zur Erfahrung passende Modell zu finden, auf Grund des Flugverhaltens und seiner Sachkenntnis Fehler erkennen und beheben kann. Oder kurz gesagt er kann Andere bei der Flugpraxis anleiten. Ein Trainer-C kann auch als Flugleiter oder Helfer im Wettbewerb eingesetzt werden.
Unabhängig vom Nutzen der eigentlichen Lizenz (Förderung durch den Landessportbund) profitieren die Teilnehmer vom gegenseitigen Austausch des Wissens und der Weitergabe der jeweiligen Erfahrung. Die Trainer kennen sich auf Grund der Treffen und tauschen sich über spezielle Fragen auch außerhalb des Lehrgangs aus.
Die Lizenz muss jeweils nach 4 Jahren durch erneute Teilnahme an dem Lehrgang verlängert werden. Für die Bezuschussung von Übungsleitern durch den Landessportbund Hessen gibt es seit Januar 2024 neue Regeln, diese sind zu finden unter: https://www.landessportbund-hessen.de/personenfoerderung/
Workshop – Modellflug - GFK/CFK Rumpfbau -
In Verbindung mit dem Modul „Baupraxis“ des „Trainer – C Modellflug“ Lehrgangs 2024 wurde am 23.11.2024 in den den Räumen des Leistungszentrum Modellflugsport des VfL-Wetzlar ein Workshop „GFK/CFK Rumpfbau“ angeboten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Techniken des direkten Zusammenfügens von zwei Formhälften „Nass in nass“ (vor dem Aushärten der Laminatschichten) und dem Anpressen der Laminate mittels einem mit Druckluft gefüllten Ballon gerichtet. Dieses ist besonders bei den heutigen Rümpfen mit geringem Querschnitt und zum Erreichen von optimalem Harzanteil im Laminat vorteilhaft. Ausrichter des Work Shop war der Sportausschuss „Aus- und Fortbildung“ des HLB Modellflug.
Der Work Shop beinhaltete alle notwendigen Schritte zum Bau eines Rumpfes für einen Segler mit etwa 2,5m Tragflügelspannweite in einer vorhandenen Negativform.
Um den Work Shop trotz der notwendigen Aushärtezeiten des Harzes an einem Tag durchführen zu können, wurden selbsterklärende Arbeitsschritte (Gewebezuschnitte, Trennmittel auftragen etc.) bereits im Vorfeld durchgeführt und nur erklärt.
Das eigentliche Laminieren des Rumpfrohres und erfolgskritische Schritte wurden vor Ort gezeigt. So wurden z.B. die Auswahl des Luftballons, das Aufziehen und Befestigen auf einer Druckluftlanze und dabei zu beachtende Gegebenheiten ausführlich behandelt. Fehler bei diesem Schritt führen zum Platzen des Luftballons beim Aufblasen auf ca. 2.5 bar. Auch das Besäumen des in die Form eingelegten Laminats und das Fixieren beim Verschließen der Form sind erfolgskritische Arbeitsschritte.
Nach dem Laminieren des Rumpfrohres war nun Geduld bis zum vollständigen Aushärten des Bauteils gefragt. Daher wurde im Vorfeld des Work Shop der zugehörige Rumpfkopf bereits in der heimischen Werkstatt laminiert und hatte ausreichend Zeit zum Aushärten. Dieser diente nun als Muster für den Vorgang des Ausformens. Nach dem Öffnen der Form durch Ausdrücken der Zentrierstifte, dem Entfernen des Ballons und dem Entnehmen des Bauteils aus der Form wurde dieses ausgiebig begutachtet, Fragen beantwortet und der weitere Bauablauf diskutiert. Dabei wurde das Gezeigte mit den bisherigen eigenen Erfahrungen verglichen und so letztendlich das Know How aller Teilnehmer genutzt.
26.11.2024
Presseberichte: Dr. Klaus Stallmann (Workshop) und Karl Scharning (ÜL-Lehrgang-C)
Bilder: Karl Scharning