Im Jahre 2000 wurde bekannt, daß sich der Luftraum um Frankfurt am Main herum sowie im umliegenden Rhein-Main-Gebiet durch neue europäische An- und Abflugverfahren drastisch verändern würde. Dies hätte bzw. hat für einige Vereine im und um den C-Luftraum Frankfurt existenzbedrohende Auswirkungen zur Folge.
Mit diesen - nicht gerade rosigen - Aussichten haben sich die ortsansässigen Vereine Anfang des Jahres 2001 getroffen, um zu beraten, was man gegen diese Entwicklung tun könne. Es wurde beschlossen, einen Arbeitskreis zu bilden, der sich in die Materie einarbeitet, um in Verbindung mit dem Ausschuß Unterer Luftraum (AUL) des DAeC und der DFS dieser für uns Flieger schrecklichen Entwicklung entgegenzuwirken.
Dies war die Geburtsstunde des Arbeitskreises Luftraum Frankfurt (kurz: ALF).
Um eine arbeitsfähige Größe zu erlangen, haben sich dann ca. 15 Vertreter der betroffenen Luftsportvereine gefunden, die sich in regelmäßigen Abständen treffen. Wir haben bei der Bildung darauf geachtet, daß wir eine möglichst "bunte Mischung" aus engagierten Piloten, Vereinsvorständen, Berufspiloten und Fluglotsen zusammenbekommen, um ein hohes Maß an Sachwissen und Informationen zu erreichen. Die grundlegende Idee zur verbesserten Nutzung des Luftraums durch den Segelflug war dabei, die zweiseitigen "Betriebsbestimmungen" der DFS mit verschiedenen Vereinen rund um den Nahverkehrsbereich Frankfurt am Main gemeinsam zu nutzen. Der zweite Schritt war dann, unsere Wünsche und Ziele bezüglich des Luftraums zu erörtern und in realistisch und unrealistisch zu teilen, wobei wir uns - Dank der Berufspiloten und Fluglotsen - recht schnell einigen konnten:
• Kurzfristig die Segelflugsektoren für unsere Bedürfnisse in Abstimmung mit der
DFS zu optimieren und für alle im Bereich liegenden Vereine nutzbar zu machen.
• Mittelfristig diese Gebiete auch für "Nichtanlieger" nutzbar machen.
• Optimierung des Luftraum "C" nach unseren Bedürfnissen in Abstimmung
mit der Deutschen Flugsicherung (DFS).
• Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung in den Vereinen die Anzahl
der Luftraumverletzungen auf Null zu bringen.
• In Verbindung mit dem AUL kompetenter Partner der DFS zu werden,
der bei der Planung des Luftraums eingeschaltet wird.
Heute sind wir sehr stolz darauf, daß wir es geschafft haben, ein angesehener und kompetenter Partner der DFS in Sachen Luftraumplanung im Bereich "C"-Frankfurt zu werden.
Wir haben nun eine gemeinsame Segelflugregelung Frankfurt mit inzwischen 15 Segelflugsektoren, die von den Piloten aller beteiligten Vereine genutzt werden können. Weiterhin haben wir seit dem Jahr 2005 im Bereich Odenwald für alle Luftsportler Luftraum zurückbekommen, der vom Luftverkehr nicht benötigt wird. Im Bereich des Machbaren wurden für Segelflieger im Luftraum "C"-Frankfurt alle Möglichkeiten für den Segelflug erhalten, so daß viele ansässige Vereine der Zukunft in diesem Gebiet wieder optimistischer entgegensehen können. Durch gezielte Arbeit in den Vereinen mit jährlichen Schulungen über unsere Gebiete, hatten wir laut DFS in der letzten Zeit durch Segelflieger keine Luftraumvorkommnisse und sind dadurch als disziplinierte Luftraumnutzer anerkannt.
Was sich allerdings vorläufig als unmachbar herausstellte, ist der Versuch, nach dem Muster Stuttgart die Segelfluggebiete öffentlich zu machen. Durch die hohe Anzahl an Flugbewegungen in Frankfurt am Main ist es - mittlerweile nicht nur nach Meinung der DFS - nicht vertretbar, ohne gezielte Schulungen die Segelflugsektoren allgemein zugänglich zu machen. Denn nach wie vor kann ein einziger krasser Vorfall unsere gesamten Regelungen zunichte machen, was das Aus für verschiedene Vereine in unserer Region zur Folge haben könnte.