51. Hessensternflug

51. Hessensternflug

von Breitscheid nach Essen-Mülheim

 

Über Siegerland, Sauerland, Bergisches Land ins Ruhrgebiet  

Anspruchsvolle Rallye des Referats Motorflug / erstmals von Hessen nach Nordrhein-Westfalen

Zu einer schwierigen und anspruchsvollen Rallye hatten Markus und Astrid Ciesielski zum diesjährigen Hessensternflug am 21. Mai 2011 auf den Flughafen Essen/Mülheim geladen. Der Start war in Breitscheid, die Route führte über das Siegerland, das Sauerland das Bergische Land  ins Ruhrgebiet.  Eigentlich war der Flugwettbewerb schon vor einem Jahr für ein Landesliga-Wochenende geplant und sollte Bezug nehmen auf das Kulturfestival Ruhr 2010. Dann wurde die Rallye aber auf dieses Jahr verschoben und dies war keine schlechte Entscheidung von HLB-Motorflugreferent Kalle Bender: Wegen seiner außergewöhnlichen Streckenführung reiht sich der diesjährige Wettbewerb schon jetzt unter die "Top Ten" der Hessensternflüge in den vergangenen 50 Jahren ein. Vor allem die Streckenführung über das Ruhrgebiet, in dem die Städte fast nahtlos ohne nennenswerte Grüngürtel und landwirtschaftliche Nutzflächen dazwischen ineinander übergehen, war für viele Sternflugteilnehmer ungewohnt. Üblicherweise führt die hessische Motorflugrallye über die ausgedehnten Weiten der Mittelgebirge und Auen unseres Bundeslandes.
Gewinner war - wieder einmal und wie schon im Vorjahr beim Jubiläumsflug - die Besatzung Helmut Bäder und Gerhard Spreng von der Flugsportgruppe Elz mit nur 79 Strafpunkten. Ihnen folgte auf Platz 2 das Geschwisterpaar Robert und Carla Deppe. Mit 449 Punkten hatten sie nur etwa halb so viele Fehlerpunkte wie ihr Vater Oskar Deppe, der zusammen mit Frank Thielmann den 3. Platz belegte. Beide Mannschaften gehören der Luftsportgruppe Breitscheid an.

Der Hessensternflug wird seit März 1961 alljährlich als größte Motorflug-Rallye des Referats Motorflug des Hessischen Luftsportbundes e.V. ausgeflogen, feiert also in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Der Wettbewerb ist nicht auf unser Bundesland beschränkt, sondern beginnt oder endet auch immer wieder in den Nachbarbundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen. In diesem Jahr war der Hessensternflug auch erstmals in Nordrhein-Westfalen zu Gast und endete dort.

 

 

Die Siegerbesatzung Gerhard Spreng (links) und Helmut Bäder

Platz

Besatzung

Verein

Punkte

1.

Helmut Bäder / Gerhard Spreng

Flugsportgruppe Elz

79

2.

Robert Deppe / Carla Deppe

Luftsportgruppe Breitscheid

449

3.

Oskar Deppe / Frank Thiemann

Luftsportgruppe Breitscheid

852

4.

Olaf Pick / Christian Lihl

SFC Gerauer Land

944

5.

Arnold Grubek / Mike Rheinbay

Hanseatischer Fliegerclub, Frankfurt

1026

6.

Peter Anders / Alexandra Merkel

Badisch-Pfälzischer Flugsportverein, Mannheim

1038

7.

Werner Lindner / Peter Denzler

Hanseatischer Fliegerclub, Frankfurt

1398

8.

Ernst Neidhardt / Jeniffer Neidhardt

Motorflug Fulda

1739

9.

Dr. Wolfgang Meyer-Zaika / Dr. Knut Hannemann

Hanseatischer Fliegerclub, Düsseldorf

1959

10.

Ernst Meissner / Martin Stoll

LSV Ederbergland, Allendorf (Eder)

1999

11.

Dieter Hartmann / Uwe Loske

Frankfurter Verein für Luftfahrt

2598

12.

Gerhard Sontheimer / Isabell Kellner

FSV Kassel

2760

 

Vereinswertung:

1.

Luftsportgruppe Breitscheid

Robert Deppe/Carla Deppeki und Oskar Deppe/Frank Thiemann

528

2.

Hanseatischer Fliegerclub, Frankfurt

Arnold Grubek/Mike Rheinbay und Werner Lindner/Peter Denzler

2424

 

 

 

 

Der 51. Hessensternflug 2011

ein Bericht von Astrid Ciesielski

Am Samstag, den 21. Mai 2011 gab sich die Luftsportgruppe Breitscheid-Haiger am Flugplatz wieder einmal die Ehre, eine fliegerische Traditionsveranstaltung auszurichten. Das schön gelegene Areal war der Startflugplatz für den 51. Hessensternflug. Während die Vereinsmitglieder schon früh am Morgen die Vorbereitungen für das leibliche und sonstige Wohl trafen, fanden sich nach und nach zahlreiche Leute am Flugplatz ein. Zwischen 10 und 11 Uhr flogen dann die zwöf an dieser Flugrallye teilnehmenden Teams aus verschiedenen Richtungen ein: von Mannheim, Elz, Egelsbach, Essen- Mülheim, Fulda, Langenlonsheim und Kassel. Aus Breitscheid nahmen zwei Besatzungen teil. Gleich zu Beginn mussten alle Flugzeuge zwei Ziellandungen in ein auf der Landebahn 07 aufgemaltes Landefeld setzen. Manche trafen das Nullfeld, andere setzten zu früh auf oder schwebten über die Markierungen hinweg. Alle Landeergebnisse wurden von den Landeschiedsrichtern unter Leitung von Erich Bach und Astrid Ciesielski sorgfältig in eine Liste eingetragen.

Nachdem alle Flugzeuge abgestellt waren, ging es erst einmal ins Clubhaus. Dort waren Getränke und belegte Brötchen vorbereitet. Der hessische Motorflugreferent, Karl-Heinz Bender, hielt eine kurze Begrüßungsrede und auch der Vorsitzende der Luftsportgruppe Breitscheid, Hartmut Hofmann, ließ es sich nicht nehmen, alle Teilnehmer recht herzlich willkommen zu heißen. Anschließend hielt Marcus Ciesielski, der Verantwortliche für die Routenplanung des diesjährigen Hessensternfluges, das Wettbewerbsbriefing ab. Nun wussten alle Teilnehmer, was ihre Aufgabe war. Die Spannung stieg.

Bevor es jedoch los ging, gab es im Clubhaus noch ein leckeres Mittagessen. Dann begaben sich alle Teams zu ihren Flugzeugen. Im Abstand von vier Minuten wurde jeder Mannschaft eine Wettbewerbskarte mit der Streckenführung, ein Flugplan, sowie vier Bildbögen mit Fotos von den Wendepunkten, wo eine Kursänderung stattfinden sollte und 16 Streckenfotos, die gefunden werden mussten, ausgehändigt. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde wieder von dem Vereinsmitglied Erich Bach übernommen.

Karl-Heinz Bender hatte vorher schon alle Flugzeuge mit einem Logger ausgerüstet, der den gesamten Flug aufzeichnen sollte. Nach jeweils einer halben Stunde gingen die Flugzeuge, wieder im Ver-Minuten-Abstand in die Luft auf die Wettbewerbsstrecke. Diese führte die Teilnehmer zunächst vorbei am Flughafen Siegerland, über das Bergische Land, Wuppertal, dann über die Ruhr nach Bochum, ein wenig durch das Ruhrgebiet, vorbei an der bekannten Zeche Zollverein und dem Gasometer in Oberhausen bis zur Landung auf dem Flughafen in Essen-Mülheim in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden die Flugzeuge abgestellt, die Mannschaften wurden von Peter Thiel, dem stellvertretenden Motorflugreferenten des Hessischen Luftsportbundes e.V., willkommen geheißen und fünf Minuten nach Abstellen des Motors wurden die Teams nacheinander von drei Helfern (Wolfgang Brauer, Jens Rauschenberger und Astrid Ciesielski) einzeln mit ihrer Wettbewerbskarte und dem Logger zum Auswertungsraum eskortiert. Auf dem Weg dorthin konnten sie ihren ersten Eindrücken und Emotionen freien Lauf lassen.

Marcus Ciesielski wertet die Wettbewerbsbögen aus

Im Auswertungsraum warteten bereits Marcus Ciesielski, der die Bilderauswertung machte und Thomas Weise vom Deutschen Präzisionsflugverein, der mit seinem eigens entwickelten Auswertungsprogramm die Logger auslas, auf die Rallyeteilnehmer. Wer hier wieder heraus kam, der wusste nun genau, was er auf der Strecke fabriziert hatte, welche Fotos gefunden und richtig auf der Karte eingetragen waren und ob die Strecke genau abgeflogen und die Checkpunkte zeitlich genau überflogen wurden.

Während die beiden Auswerter noch zwei Stunden zu tun hatten, um das Gesamtergebnis nach einem festgelegten Punktesystem zu ermitteln, durften sich die Teams nun erst einmal im Flughafenrestaurant bei Kaffee und Kuchen entspannen und sich gegenseitig von ihren Eindrücken erzählen. Da das Wetter den ganzen Tag über traumhaft war, saßen alle draußen auf der Terrasse.

Ein paar wenige Teilnehmer verabschiedeten sich dann wieder nach Hessen, die Mehrzahl bekam Gelegenheit zum Einchecken im Hotel Bredeney in Essen.

Entgegennahme der gelösten (?) Wettbewerbsaufgaben und Begrüßung auf dem Vorfeld (v.l.n.r.) Peter Denzler, Astrid Ciesielski, Werner Lindner, Wolfgang Brauer

 

Um 20 Uhr begann die Abendveranstaltung, ebenfalls im Flughafenrestaurant. Es wurde gespeist, getrunken, viel erzählt und als die Spannung den Höhepunkt erreichte, nahmen Astrid und Marcus Ciesielski die Siegerehrung vor. Karl-Heinz Bender und Hartmut Hofmann überreichten die Pokale. Jeder, der mitgeflogen war, erhielt eine Teilnehmerurkunde. Es gab nur Gewinner; gewonnen hatte jeder, zumindest an Rallye-Erfahrung und an neuen Bekannten.

Sieger des 51. Hessensternfluges wurden einmal mehr Helmut Bäder und Gerhard Spreng aus Elz. mit einem überragenden Ergebnis. Der zweite und dritte Platz ging an die beiden Teams aus Breitscheid, die die Aufgaben ebenfalls hervorragend gelöst hatten. Die Geschwister Robert und Carla Deppe waren mit der Dieselcessna 172 unterwegs und belegten Platz  zwei , ihr Vater Robert Deppe mit Frank Thielmann als Navigator wurde mit der Moran dritter. Kommentar von Oskar Deppe (stolz wie Oskar): Da fördert man seine Kinder und zum Dank überholen sie einem noch!

Nach einem langen, aufregenden, wunderschönen Tag fielen abends alle müde ins Bett, träumten vielleicht noch von dem ein oder anderen Streckenbild und traten am Sonntagmorgen ausgeschlafen ihre Heimflüge an. Die Deppes und Frank Thielmann wurden am Flugplatz Breitscheid schon von vielen Vereinskameraden erwartet und herzlich beglückwünscht. Auch bei dem 51. Hessensternflug war die LSG Breitscheid wieder der erfolgreichste Verein. Nun fiebern alle dem 100. Deutschlandflug Anfang Juli entgegen, wo geplant ist, dass der Breitscheider Verein mit sechs Flugzeugen an den Start geht.

 

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Fotos 51. Hessensternflug